Freitag, 17. Juli 2020

Ernten

konnten wir heute die Früchte unserer Arbeit der vergangenen Wochen. Und ganz speziell konnte ich Monika heute zeigen, was ich mit Theo in den letzten paar Tagen weitergeübt habe: Traben an der Hand und Spazieren.

Als Moni das letzte Mal mit war, haben wir das Traben an der Hand noch zusammen auf dem Reitplatz geübt. Ich hatte von hinten getrieben, damit Theo antrabt. Gleich am nächsten Tag habe ich daran angeknüpft und allein mit Theo draußen  auf der Wiese weitergeübt.
Außerdem hatten wir unsere Entfernung zum Hof in den vergangenen drei Tagen schon beträchtlich vergrößert.

So konnten wir heute zu dritt einen wunderschönen Spaziergang mit einem total entspannten und vertrauenden Pferd machen. Wir waren sogar mehrfach Verkehrsteilnehmer, als nämlich Autos an uns vorbeifuhren. Wir sind auf der Wiese und dann auf dem Feldweg mit unserem Pferd gerannt, ohne daß wir Angst haben mußten, daß er uns überholt oder nicht mehr durchpariert. Das war wirklich ein sehr schöner Nachmittag, vor allem, wenn man diese schöne Zeit nicht nur allein erlebt sondern die Freude mit seiner Tochter teilen kann. 😍

Samstag, 11. Juli 2020

Das erste Aufsteigen

Wir hatten heute ein buntes Programm: Nach dem Putzen sind wir zum Führtraining und Longieren auf dem Reitplatz gewesen. Dort haben wir uns nicht allzu lange aufgehalten und sind raus auf die Wiese gegangen. Dazu mußten wir zwischen zwei Traktoren hindurch, wobei von einem der Motor lief. Dadurch war Theo's Aufregungslevel ein klein wenig höher als sonst, und es dauerte länger, bis er wieder gut auf mich achtete und ich ihn dafür mit Grasen belohnen konnte. Wir sind erstmals nebeneinander getrabt.

Zum Abschluß habe ich am Roundpen das Aufsteigen geübt. Theo hat dabei sehr genau nachgeschaut, was das komische Teil auf seiner rechten Seite ist. Glücklicherweise konnte er recht bald feststellen, daß es sich nur um mein Bein handelte. So konnte ich für einen Moment aufsteigen. Zur Sicherheit noch mit Hand und Fuß am Roundpen. Bis zum richtigen Reiten hat er aber noch ein Jahr lang Zeit.

Mittwoch, 8. Juli 2020

Longieren und Führen

Gestern waren Moni und ich zusammen bei Theo. Die beiden haben Führtraining gemacht. Ich habe assistiert, indem ich verschiedene Hindernisse aufgebaut habe.

Heute war ich allein dort und habe longiert. Das geht inzwischen auch auf dem Reitplatz sehr gut. Der Zirkel wird nach und nach runder und Theo ruhiger. Aber wir fangen auch schon an, geradeaus zu longieren.

Samstag, 27. Juni 2020

Schöne Fortschritte

Inzwischen ist Einiges passiert: Wir sind mit der Desensibilisierung und auch mit dem Huftraining sehr schön vorwärts gekommen. Gestern war der Hufschmied da und er war zufrieden mit Theodor.

Seine Angstzustände gehören der Vergangenheit an. Er steht dauerhaft mit zwei anderen Pferden zusammen, ohne noch in Panik durch Zäune zu rennen. Ich kann ihn mit der Plastikplane bedecken, mit Mülltüten behängen, den Regenschirm neben ihm aufspringen lassen und mit dem Ball spielen.

Heute haben wir zu einem kleinen Spaziergang den Hof verlassen und haben an der Straße die Autos beobachtet.

Außerdem lege ich mich seit ein paar Tagen für einige Sekunden schon über seinen Rücken.

Die ganze (schöne) Arbeit der vergangenen Wochen zahlt sich langsam aus.

Donnerstag, 11. Juni 2020

Das erste Mal mit Longiergurt

Theodor hatte heute zum ersten Mal den Longiergurt um.

Zuerst habe ich ihn damit desensibilisiert, genauso wie mit Plane, Schirm u.a. zuvor. Also erst soweit zusammengelegt, wie es ging und ihn am ganzen Körper damit geschubbert. Nach und nach auseinandergerollt und den Vorgang wiederholt. Auch und besonders gründlich am Bauch. Immer häufiger habe ich dabei dann auch die Ringe und Schnallen klimpern lassen.
Dann habe ich den Gurt über seinen Rücken geschoben, so daß er nach und nach auf der anderen Seite herunterhing. Gleichzeitig habe ich mich über ihn gelehnt und ihn auf der anderen Seite in der Gurtlage gekrault.
Den Gurt unter dem Bauch auf meine Seite zu ziehen und zu schließen, war dann nicht mehr schwierig.

So habe ich Theo dann mit Handschuhen zum Trainingsplatz geführt, dort den Gurt ein Loch enger geschnallt und anlongiert. Das ging erstaunlich gut, so daß ich den Gurt noch ein Loch enger gezogen und weiter longiert habe. Auch im Trab kam er gut mit dem Ding um seinen Bauch zurecht.
Die Handschuhe hätte ich nicht gebraucht. 😀

Donnerstag, 21. Mai 2020

Noch mehr Desensibilisierung und ein schöner Tag

Davon wird es mit Theodor wohl noch viele geben: schöne Tage. Heute haben aber noch zwei andere Pferde dazu beigetragen.

Als ich heute auf den Hof kam, waren die Pferde noch auf der Weide. Theo stand wieder neben seinem Freund von gestern. Da ich diese Idylle nicht gleich stören wollte, habe ich den Anblick noch eine Weile genossen. Dann ging ich Theo holen. Gleich darauf kam ein Reiter für Theos Freund. Dieser lief allerdings weg. Ich stellte mich ihm in den Weg und drehte mich seitlich, um ihn einzuladen. Er nahm an. Zusammen gingen wir dem Reiter entgegen.

Theo habe ich geputzt und wir haben die Desensibilisierung mit dem Automatikschirm wiederholt. Währenddessen fanden sich auf dem Nachbarpaddock die Stuten wieder ein, die von der Weide zurückkamen. Interessiert beobachteten sie uns. Sie hatten sich wie Zuschauer im Halbkreis aufgestellt. Anfangs schreckten sie noch zurück, wenn ich den Schirm öffnete, später nicht mehr. So hatten sie auch etwas von Theos Training. Theo bekam dann noch Möhren und Äpfel aus dem Futtereimer.

Am Schluß habe ich noch eine Schimmelstute vom Paddock geholt, die sich vorher von zwei Personen nicht einfangen ließ. Nach 10 Minuten schloß sie sich mir an, ließ sich aufhalftern und kam freiwillig mit mir mit. Das macht soooo einen Spaß! 😊

Mittwoch, 20. Mai 2020

Desensibilisierung

... halte ich für einen sehr wichtigen Teil der Ausbildung eines Pferdes. Wir haben ja schon zeitig damit begonnen, damit wir Theodor überhaupt überall anfassen und putzen können. Dasselbe habe ich mit den Hufen getan, denn Desensibilisierung ist ja nichts anderes als Gewöhnung. Aber wir wollen noch viel weiter gehen, damit es später nichts mehr gibt, was ihn noch erschrecken kann. Und das wird bei Theo noch ein langer Weg, denn er hatte wohl doch eine "Vergangenheit": Seine Angstreaktionen sind nicht normal sondern meist übersteigert. Wir haben versucht, ihn mit zwei anderen Wallachen zusammenzustellen. Auf der Weide ging das noch ganz gut, weil sie sich aus dem Weg gehen konnten. Auf dem Paddock rannte Theo in Panik durch den Zaun, als die anderen beiden Pferde auf ihn zuliefen. Zuvor hatte er Angst, aus der Wassertonne auf dem neuen Paddock zu trinken, weil sich beim Kopf reinstecken die Akustik geändert hat. Das hat ihn bei den ersten Versuchen wie elektrisiert wegspringen lassen.

Deshalb habe ich vor ein paar Tagen damit begonnen, ihn an eine knisternde Plastikplane zu gewöhnen. Danach konnte ich Theo zu dem Feindwallach führen und den mit der Plane vor uns her treiben. So soll Theo nach und nach verstehen, daß er doch cooler ist als die anderen Pferde und keine Angst haben muß.