Sonntag, 28. August 2011

Pfütze? - Nein danke!

Gerade habe ich eine Woche Pferdeurlaub hinter mich gebracht. Vor ein paar Tagen konnte ich einer Pferdebesitzerin ein strahlendes Gesicht zaubern. Manchmal reicht dazu so wenig!

Ihr Pferd wollte nicht durch Pfützen gehen. Bisher war es ihr nicht gelungen, ihr Pferd auch nur einmal dazu zu bewegen. Deshalb wollte sie nach dem Reiten mit dem Pferd nochmal auf den Reitplatz gehen, auf dem an Pfützen an diesem Tage wirklich kein Mangel herrschte.
"Soll ich dir mein Seil holen? Dann kannst du dich auf die andere Seite der Pfütze stellen. Vielleicht geht das leichter, wenn dein Pferd zu dir kommen soll.", fragte ich.
Ich nahm das Pferd ans Seil und fragte: "Soll ich's mal versuchen?"
Ich stellte mir bildlich vor, wie das Pferd und ich schon auf der anderen Seite des Gewässers stehen und ging mit ihm durch die schmalste Stelle der Pfütze. Ganz unspektakulär, ganz einfach. Drüben waren wir. Ein Lob ans Pferd und wir durchschritten die Pfütze erneut, diesmal an einer tieferen Stelle, zurück zur Besitzerin. Danach gingen wir längs durch die Pfütze. Als mir das Wasser zu tief wurde, kamen wir wieder heraus und holten uns eine Möhre bei der Pferdebesitzerin ab.

"Geht sie auch durch das tiefe Wasser dahinten?", fragte die Besitzerin. "Das Pferd schon, aber ich nicht, weil ich sonst nasse Füße bekomme!", antwortete ich. "Das müssen wir dann anders machen."
Ich führte das Pferd in die Nähe der tiefen Stelle und ließ es am Leitseil auf einem Zirkel gehen. Während der zweiten Runde verlagerte ich den Zirkel in die Pfütze. Dort angekommen stutzte die Stute einen Moment, der Kopf ging fragend nach unten. Ich lies das Seilende zur Antwort etwas kreisen und die Stute ging los. Das Wasser reichte ihr fast bis an die Sprungegelenke.
Danach übergab ich das Seil an die Pferdebesitzerin: "So, jetzt du! Finde selbst nichts Aufgregendes oder Besonderes darin! Geh einfach!"
Beide patschten durch's Wasser. Die Pferdebesitzerin strahlte über das ganze Gesicht. Und auch ihre Stute sah zufrieden und ein wenig stolz aus.

In diesem Moment dachte ich: 'Die beiden passen unwahrscheinlich gut zusammen.'