Mein Pferd Guy gibt es nicht mehr! Das ist unglaublich hart! Dabei mußte ich die Entscheidung nicht einmal selbst treffen.
Die Tage, an denen sein Asthma so schlimm war, daß er schon im Stehen nach Luft rang, waren häufiger geworden. In seinen letzten Wochen ließ er nur noch mich an sich heran. Niemanden anderes mehr. Der Schmied konnte ihn letztes Mal nicht ausschneiden, weil ich nicht dabei war.
Der Bauer, dem das Pferd ja gehörte, wollte sich das nicht mehr länger mit ansehen. Er redete vorher sogar mit mir und versuchte, mir klar zu machen, daß ich das Pferd doch eigentlich nur noch pflegte. Das Medikament, das er wöchentlich von mir bekam, hatte schon zu wirken aufgehört.
Aber selber versucht man wohl, sich die Situation "schön zu denken". Nicht umsonst sagt man: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Und das stimmt - ich hoffte bis zum Schluß, daß es Guy wieder besser gehen würde. Wider aller Vernunft.
Nun ist Guy nicht mehr da und ich muß ohne ihn auskommen. Das ist gar nicht leicht. Offenbar waren wir uns schon sehr nahe gekommen. Ich hätte früher nicht gedacht, daß soetwas überhaupt möglich ist.
Guy hat mir viel über Pferde beigebracht. Er war ein sehr guter Lehrer. Dafür bin ich ihm sehr dankbar und habe ihn das auch immer spüren lassen.
Über 5 Jahre lang konnten wir zusammen spazieren gehen, reiten oder uns mit Bodenspielen beschäftigen. Im Umgang miteinander haben wir uns gegenseitig vervollkommnet. Wir haben uns immer mit Respekt behandelt. Er mich und ich ihn.
Das Zusammensein mit Guy war immer etwas Besonderes und Wertvolles. Ich werde ihn für immer in guter Erinnerung behalten.
Samstag, 17. Oktober 2015
Dienstag, 1. April 2014
Halt, du hast das falsche Pferd!
Neulich hatte Guy wieder schwer mit seinem Asthma zu tun. Deshalb dachte ich, ich lasse ihn heute lieber in Ruhe und gehe mit einem anderen Pferd spazieren.
Bisher dachte ich, daß er das Zusammensein mit mir eher duldet als genießt. Ich freute mich, wenn er ohne zu zögern mit mir die Koppel verließ.
Als ich mit dem anderen Pferd von der Koppel in den Unterstand zum Putzen ging, beobachtete er uns ganz genau. Um besser sehen zu können, kam er ein paar Schritte näher.
Dann ging ich mit dem anderen Pferd los. Spazieren wie sonst mit Guy. Da kam Guy den Hang hochgetrabt, zum Koppelausgang. Er wieherte mir mit hohem, ohrenbetäubenden Wiehern hinterher: "Wo willst du hin? Ich bin noch hier! Du hast das falsche Pferd!" Das hatte er noch nie getan.
Nachdem ich vom Spaziergang zurückgekehrt war, ging ich nochmal spazieren: mit Guy!
Bisher dachte ich, daß er das Zusammensein mit mir eher duldet als genießt. Ich freute mich, wenn er ohne zu zögern mit mir die Koppel verließ.
Als ich mit dem anderen Pferd von der Koppel in den Unterstand zum Putzen ging, beobachtete er uns ganz genau. Um besser sehen zu können, kam er ein paar Schritte näher.
Dann ging ich mit dem anderen Pferd los. Spazieren wie sonst mit Guy. Da kam Guy den Hang hochgetrabt, zum Koppelausgang. Er wieherte mir mit hohem, ohrenbetäubenden Wiehern hinterher: "Wo willst du hin? Ich bin noch hier! Du hast das falsche Pferd!" Das hatte er noch nie getan.
Nachdem ich vom Spaziergang zurückgekehrt war, ging ich nochmal spazieren: mit Guy!
Samstag, 27. Juli 2013
Halt, warte noch!
Als ich das letzte Mal bei "meinem" Pferd Guy war, ging es ihm gar nicht gut. Er hat Asthma, und es gibt Tage, an denen können wir nicht reiten gehen, weil er besonders schwer Luft bekommt. So war es auch an diesem Tag. Bereits im Stehen mußte er sich anstrengen, um genügend Luft zu bekommen.
Also - dachte ich - machen wir wenigstens einen Spaziergang, gehen wir ein bißchen grasen.
So bereitete ich alles vor, stellte das Putzzeug an den Anbindeplatz und ging auf die Koppel, um ihn abzuholen. Als ich losgehen wollte, zögerte er und hielt etwas dagegen. Damit sagte er mir, daß er lieber hierbleiben würde. Aber er ging mit, als ich ihm erklärte, daß wir trotzdem gehen.
Ich putzte ihn, reinigte die Hufe und gab ihm seine Spritze, die ihm die Atmung erleichtern sollte. Dabei war er wie immer ganz tapfer!
Auf dem Spaziergang gingen wir von Schatten zu Schatten, um vom dort wachsenden Gras zu fressen (ja gut, ich fraß natürlich nicht davon). Bald hatte Guy herausgefunden, daß ich in der Sonne nicht stehenbleiben wollte, und ging von selbst zielstrebig jeweils auf den nächsten Schattenplatz zu.
Nach dem Spaziergang befreite ich noch die Koppel von den Hinterlassenschaften der Pferde, um Platz für neue Pferdeäpfel zu schaffen. Währenddessen war Guy zeitweise im Stall, um sich dort im Schatten etwas abzukühlen. Guy ist ein Tinker. Die scheinen irgendwie nicht auf Nähe oder Kuscheln angewiesen zu sein. Auch Guy konnte gut ohne soetwas leben. Aber das war ich ja gewohnt von ihm.
Um so mehr staunte ich nicht schlecht, als ich abends an der Koppel entlang ging, um den Strom wieder einzuschalten: Auf dem Rückweg von dort kam er angetrabt und wollte sich - bevor ich wieder nach Hause fuhr - nochmal streicheln lassen. Damit ich das nicht über den Koppelzaun tun mußte, krabbelte ich durch auf seine Seite. Nachdem ich mich nun also richtig von Guy verabschiedet hatte, ging ich Richtung Koppelausgang. Auf dem Weg dorthin hörte ich es hinter mir traben: Es war Guy. Bei mir angekommen sah er mich an, als wenn er sagen wollte: Halt, warte noch!
Das hatte er vorher noch nie getan. Ich hatte es bisher als Fortschritt empfunden, wenn er sich ohne Widerwillen abholen ließ. Wenn ich von der Koppel ging, dann nahm er für gewöhnlich keine besondere Notiz davon. Und heute war er mir sogar hinterher gelaufen!
Also - dachte ich - machen wir wenigstens einen Spaziergang, gehen wir ein bißchen grasen.
So bereitete ich alles vor, stellte das Putzzeug an den Anbindeplatz und ging auf die Koppel, um ihn abzuholen. Als ich losgehen wollte, zögerte er und hielt etwas dagegen. Damit sagte er mir, daß er lieber hierbleiben würde. Aber er ging mit, als ich ihm erklärte, daß wir trotzdem gehen.
Ich putzte ihn, reinigte die Hufe und gab ihm seine Spritze, die ihm die Atmung erleichtern sollte. Dabei war er wie immer ganz tapfer!
Auf dem Spaziergang gingen wir von Schatten zu Schatten, um vom dort wachsenden Gras zu fressen (ja gut, ich fraß natürlich nicht davon). Bald hatte Guy herausgefunden, daß ich in der Sonne nicht stehenbleiben wollte, und ging von selbst zielstrebig jeweils auf den nächsten Schattenplatz zu.
Nach dem Spaziergang befreite ich noch die Koppel von den Hinterlassenschaften der Pferde, um Platz für neue Pferdeäpfel zu schaffen. Währenddessen war Guy zeitweise im Stall, um sich dort im Schatten etwas abzukühlen. Guy ist ein Tinker. Die scheinen irgendwie nicht auf Nähe oder Kuscheln angewiesen zu sein. Auch Guy konnte gut ohne soetwas leben. Aber das war ich ja gewohnt von ihm.
Um so mehr staunte ich nicht schlecht, als ich abends an der Koppel entlang ging, um den Strom wieder einzuschalten: Auf dem Rückweg von dort kam er angetrabt und wollte sich - bevor ich wieder nach Hause fuhr - nochmal streicheln lassen. Damit ich das nicht über den Koppelzaun tun mußte, krabbelte ich durch auf seine Seite. Nachdem ich mich nun also richtig von Guy verabschiedet hatte, ging ich Richtung Koppelausgang. Auf dem Weg dorthin hörte ich es hinter mir traben: Es war Guy. Bei mir angekommen sah er mich an, als wenn er sagen wollte: Halt, warte noch!
Das hatte er vorher noch nie getan. Ich hatte es bisher als Fortschritt empfunden, wenn er sich ohne Widerwillen abholen ließ. Wenn ich von der Koppel ging, dann nahm er für gewöhnlich keine besondere Notiz davon. Und heute war er mir sogar hinterher gelaufen!
Dienstag, 23. April 2013
Zauberei
So. Jetzt ist es soweit! Wie weit das auch immer sein mag. Was uns (mir und meinem Pferd Guy) gestern gelungen ist, grenzt wahrscheinlich an Zauberei - wir wußten gar nicht, daß wir soetwas können:
Ich habe Guy "longiert": ohne Longe, ohne Seil oder andere Hilfsmittel. Mitten auf einer Koppel, völlig frei. Im Schritt, im Trab, dann im Galopp und wieder zurück: Trab, Schritt, Halt.
Guy hätte einfach weglaufen können. Das hat er aber nicht getan. Er ist - genau wie er sollte - die ganze Zeit um mich herumgelaufen.
Wir haben uns ausschließlich mittels Körpersprache, also seiner Sprache, unterhalten. Beide haben wir dem anderen jeweils unsere ganze Aufmerksamkeit entgegengebracht.
Dazu muß man auch wissen, daß Guy sonst nicht regelmäßig longiert wird. Auch einen Round Pen kennt er nicht. Was wir allerdings tun: Wir versuchen eigentlich ständig, unseren Umgang miteinander zu erleichtern und zu perfektionieren. Wenn ich ihn führe, benutze ich grundsätzlich ein 7-Meter-Seil anstelle eines Führstricks (der ist mir zu kurz). Wenn wir zum Beispiel die Koppel verlassen oder betreten, kann Guy an mir vorbeigehen, eine elegante Drehung vollführen und höflich warten, während ich den Koppeldraht aushänge, halte und wieder einhänge. Es sieht aus, als würde er mir dabei helfen. Genauso sieht es aus, wenn er während eines Spazierganges fressen darf. Oft muß ich einfach nur losgehen, und er geht ohne zu zögern mit. Er orientiert sich dabei am Leitseil und an meiner Körpersprache. Wie ich seit gestern weiß, ist er aber offensichtlich auf die Signale des Seils gar nicht angewiesen und orientiert sich hauptsächlich an meiner Körpersprache.
Ich mußte gestern extrem genau sein, was meine Körperhaltung und -position anging. Auch mußte ich voll auf mein Pferd konzentriert sein. Von meiner Umwelt nahm ich tatsächlich nicht mehr viel wahr. Guy reagierte auf alle meine Änderungen in der Körperhaltung, auf Handzeichen und sogar auf meine Blicke.
Es war ein sehr schönes Erlebnis, weil wir beide gestern wohl das erste Mal einer wirklichen "Kommunikation" schon sehr, sehr nahe kamen! Da war die Freude groß.
Ich habe Guy "longiert": ohne Longe, ohne Seil oder andere Hilfsmittel. Mitten auf einer Koppel, völlig frei. Im Schritt, im Trab, dann im Galopp und wieder zurück: Trab, Schritt, Halt.
Guy hätte einfach weglaufen können. Das hat er aber nicht getan. Er ist - genau wie er sollte - die ganze Zeit um mich herumgelaufen.
Wir haben uns ausschließlich mittels Körpersprache, also seiner Sprache, unterhalten. Beide haben wir dem anderen jeweils unsere ganze Aufmerksamkeit entgegengebracht.
Dazu muß man auch wissen, daß Guy sonst nicht regelmäßig longiert wird. Auch einen Round Pen kennt er nicht. Was wir allerdings tun: Wir versuchen eigentlich ständig, unseren Umgang miteinander zu erleichtern und zu perfektionieren. Wenn ich ihn führe, benutze ich grundsätzlich ein 7-Meter-Seil anstelle eines Führstricks (der ist mir zu kurz). Wenn wir zum Beispiel die Koppel verlassen oder betreten, kann Guy an mir vorbeigehen, eine elegante Drehung vollführen und höflich warten, während ich den Koppeldraht aushänge, halte und wieder einhänge. Es sieht aus, als würde er mir dabei helfen. Genauso sieht es aus, wenn er während eines Spazierganges fressen darf. Oft muß ich einfach nur losgehen, und er geht ohne zu zögern mit. Er orientiert sich dabei am Leitseil und an meiner Körpersprache. Wie ich seit gestern weiß, ist er aber offensichtlich auf die Signale des Seils gar nicht angewiesen und orientiert sich hauptsächlich an meiner Körpersprache.
Ich mußte gestern extrem genau sein, was meine Körperhaltung und -position anging. Auch mußte ich voll auf mein Pferd konzentriert sein. Von meiner Umwelt nahm ich tatsächlich nicht mehr viel wahr. Guy reagierte auf alle meine Änderungen in der Körperhaltung, auf Handzeichen und sogar auf meine Blicke.
Es war ein sehr schönes Erlebnis, weil wir beide gestern wohl das erste Mal einer wirklichen "Kommunikation" schon sehr, sehr nahe kamen! Da war die Freude groß.
Donnerstag, 4. Oktober 2012
Na endlich!
Am vergangenen Freitag ist mir mein Pferd Guy nach über einem Jahr das erste Mal auf der Koppel wieder entgegengekommen, als ich ihn abholen wollte. Und das, obwohl es ihm aufgrund seines Asthmas an diesem Tag gar nicht besonders gut ging.
Vor ungefähr einem Jahr war Guy einmal "ausgeliehen" worden. Einen Tag später wollte ich ihn ahnungslos wie gewohnt von der Koppel abholen; da lief er das erste Mal weg. Als ich ihn dann doch erreicht hatte, war es unwahrscheinlich schwierig, ihn zum Mitkommen zu bewegen. Seitdem arbeite ich daran, manchmal mit der Hilfe meiner Tochter, daß er wieder gern mit mir mitgeht.
Ich weiß immernoch nicht genau, was damals passiert ist. Jedenfalls muß es für ihn sehr schlimm gewesen sein. Der Reiter war sich sicherlich nicht darüber im Klaren, was er mit seinen Aktivitäten auslösen würde. Vielleicht hatte er sich einfach nur "richtig durchsetzen" wollen, als Guy aus Angst und Aufregung wegen der fremden Pferde, mit denen er mitgehen sollte, nicht wie gewünscht reagierte. Vielleicht konnte Guy auch gar nicht wie gefordert arbeiten, weil ihn sein Asthma behinderte, und der Reiter das nicht bemerkt hatte?
Wie schnell kann man doch bei einem Pferd ein langwieriges Problem verursachen. Und wie lange kann es dann dauern, das wieder in Ordnung zu bringen.
Vor ungefähr einem Jahr war Guy einmal "ausgeliehen" worden. Einen Tag später wollte ich ihn ahnungslos wie gewohnt von der Koppel abholen; da lief er das erste Mal weg. Als ich ihn dann doch erreicht hatte, war es unwahrscheinlich schwierig, ihn zum Mitkommen zu bewegen. Seitdem arbeite ich daran, manchmal mit der Hilfe meiner Tochter, daß er wieder gern mit mir mitgeht.
Ich weiß immernoch nicht genau, was damals passiert ist. Jedenfalls muß es für ihn sehr schlimm gewesen sein. Der Reiter war sich sicherlich nicht darüber im Klaren, was er mit seinen Aktivitäten auslösen würde. Vielleicht hatte er sich einfach nur "richtig durchsetzen" wollen, als Guy aus Angst und Aufregung wegen der fremden Pferde, mit denen er mitgehen sollte, nicht wie gewünscht reagierte. Vielleicht konnte Guy auch gar nicht wie gefordert arbeiten, weil ihn sein Asthma behinderte, und der Reiter das nicht bemerkt hatte?
Wie schnell kann man doch bei einem Pferd ein langwieriges Problem verursachen. Und wie lange kann es dann dauern, das wieder in Ordnung zu bringen.
Samstag, 25. Februar 2012
Besuch eines alten Freundes
Heute habe ich, nach ungefähr neun Jahren, mein erstes regelmäßiges Reitpferd und bisher besten (vierbeinigen) Reitlehrer wiedergetroffen. Tatan. Er ist inzwischen 23 Jahre alt und kein Schulpferd mehr sondern in Privatbeseitz.
Ob er sich nach so langer Zeit noch an mich erinnert hat, wage ich zu bezweifeln. Obwohl er mich gleich nach meiner Ankunft auf der Koppel bemerkt und die ganze Zeit, bis ich bei ihm angekommen war, genau angeschaut hat. Die anderen Pferde auf der Koppel haben das nicht getan.
Aber zumindest scheint er sich in meiner Anwesenheit wohlgefühlt zu haben. Ich mich in seiner auch. Es war ein schönes Wiedersehen.
Im Umgang ist er wohl noch genauso, wie damals: Er schnappt desöfteren zu, in der Box kann man sich ihm kaum gefahrlos nähern, auf der Koppel würde er einen Menschen wohl auch mal mit angelegten Ohren und gebleckten Zähnen umrennen, wenn dieser nicht aus dem Weg geht. So erzählte man mir heute von Tatan.
Von alldem habe ich heute nichts bemerkt. Überhaupt nichts. Tatan schien am heutigen Tage Gastfreundschaft großgeschrieben zu haben. - Hatte ich ein Glück! - War es nur Glück?
Alles in allem war das heute wirklich ein schönes Wiedersehen. Und endlich habe ich Fotos von ihm.
Ob er sich nach so langer Zeit noch an mich erinnert hat, wage ich zu bezweifeln. Obwohl er mich gleich nach meiner Ankunft auf der Koppel bemerkt und die ganze Zeit, bis ich bei ihm angekommen war, genau angeschaut hat. Die anderen Pferde auf der Koppel haben das nicht getan.
Aber zumindest scheint er sich in meiner Anwesenheit wohlgefühlt zu haben. Ich mich in seiner auch. Es war ein schönes Wiedersehen.
Im Umgang ist er wohl noch genauso, wie damals: Er schnappt desöfteren zu, in der Box kann man sich ihm kaum gefahrlos nähern, auf der Koppel würde er einen Menschen wohl auch mal mit angelegten Ohren und gebleckten Zähnen umrennen, wenn dieser nicht aus dem Weg geht. So erzählte man mir heute von Tatan.
Von alldem habe ich heute nichts bemerkt. Überhaupt nichts. Tatan schien am heutigen Tage Gastfreundschaft großgeschrieben zu haben. - Hatte ich ein Glück! - War es nur Glück?
Alles in allem war das heute wirklich ein schönes Wiedersehen. Und endlich habe ich Fotos von ihm.
Samstag, 18. Februar 2012
Wie früher
Ist ja doch immer das Gleiche, was mir wichtig ist: Gestern konnte ich nach längerer Pause mit Pflegepferd Guy wieder einmal unterwegs sein; allerdings nicht im Wald. Da ist der Boden in den unteren Schichten noch gefroren; darüber Matsch und Wasser - eine gefährliche Mischung. Wir sind deshalb durch das Dorf geritten und haben auf dem Rückweg noch einen Schwenk zu den Obstgärten gemacht.
Alles lief prima: Guy ist ohne Zögern von der Koppel mitgekommen. Das war bis vor Kurzem nicht so, nachdem er vor einigen Monaten mal verliehen worden war :-(
Er hat sich trotz längerer Reitpause sehr schnell, innerhalb weniger Minuten von mir beruhigen lassen.
Nachher ist er auf der Koppel (als ich sie "abgeäppelt" habe) noch eine ganze Weile bei mir geblieben. Er ist ja als Tinker nicht gerade ein Kuschelpferd. Sonst ist er eher introvertiert und bleibt oft allein.
Warum Guy jetzt von der Koppel wieder mitgekommen ist?
Meine Tochter war jetzt schon zweimal mit mir dort und hat mir dabei geholfen: An einem Nachmittag habe ich ihn vielleicht fünf Mal von der Koppel und wieder zurück geführt. An der Anbindestelle wartete jeweils ein Futtereimer mit einer Kleinigkeit, z.B. einer Möhre, auf ihn.
Das war alles?!
Immer, wenn er zu zögern oder stehen zu bleiben begann, hat meine Tochter hinter ihm aus sicherer Entfernung ein klein wenig mit dem Seil geschlenkert, damit er weiterläuft. Aus dieser Position war nur ganz wenig Druck von meiner Tochter nötig, eben ein Schlenkern mit dem Seil. Nachdem seine einzige Aufgabe am Anbindeplatz einige Male nur darin bestand, ein paar Stückchen Möhre oder Apfel aus dem Eimer zu essen, und er danach gleich wieder zurückgeführt wurde, verblaßte sein negatives Bild vom Wegführen zum Anbindeplatz wohl.
Allein hätte ich das nicht geschafft, denn von seitlich vorn, der Position des Führenden, hätte ich jedesmal viel mehr Druck aufbauern müssen, damit das Pferd weitergeht. Ich hätte dadurch Streß erzeugt und hätte so nicht das negative Bild aus dem Kopf des Pferdes herausbekommen, sondern eher bestätigt. Deshalb war die Hilfe meiner Tochter an diesem Nachmittag sehr wertvoll.
Sicherlich ist Guy von nun ab nicht vollständig geheilt; ab und zu wird das negative Bild in seinem Kopf, das wohl bei der Ausleih-Aktion vor einigen Monaten entstanden sein muß, vielleicht noch durchbrechen. Aber es wird weiter besser werden, wenn ich dann die Gradwanderung schaffe, ihn ohne zuviel Druck zum Weitergehen bzw. Nicht-Stehenbleiben zu bewegen, auf der anderen Seite aber in einer solchen Situation auch nicht aufgebe. Vielleicht wird Guy ja bald wieder so sein wie früher...
Alles lief prima: Guy ist ohne Zögern von der Koppel mitgekommen. Das war bis vor Kurzem nicht so, nachdem er vor einigen Monaten mal verliehen worden war :-(
Er hat sich trotz längerer Reitpause sehr schnell, innerhalb weniger Minuten von mir beruhigen lassen.
Nachher ist er auf der Koppel (als ich sie "abgeäppelt" habe) noch eine ganze Weile bei mir geblieben. Er ist ja als Tinker nicht gerade ein Kuschelpferd. Sonst ist er eher introvertiert und bleibt oft allein.
Warum Guy jetzt von der Koppel wieder mitgekommen ist?
Meine Tochter war jetzt schon zweimal mit mir dort und hat mir dabei geholfen: An einem Nachmittag habe ich ihn vielleicht fünf Mal von der Koppel und wieder zurück geführt. An der Anbindestelle wartete jeweils ein Futtereimer mit einer Kleinigkeit, z.B. einer Möhre, auf ihn.
Das war alles?!
Immer, wenn er zu zögern oder stehen zu bleiben begann, hat meine Tochter hinter ihm aus sicherer Entfernung ein klein wenig mit dem Seil geschlenkert, damit er weiterläuft. Aus dieser Position war nur ganz wenig Druck von meiner Tochter nötig, eben ein Schlenkern mit dem Seil. Nachdem seine einzige Aufgabe am Anbindeplatz einige Male nur darin bestand, ein paar Stückchen Möhre oder Apfel aus dem Eimer zu essen, und er danach gleich wieder zurückgeführt wurde, verblaßte sein negatives Bild vom Wegführen zum Anbindeplatz wohl.
Allein hätte ich das nicht geschafft, denn von seitlich vorn, der Position des Führenden, hätte ich jedesmal viel mehr Druck aufbauern müssen, damit das Pferd weitergeht. Ich hätte dadurch Streß erzeugt und hätte so nicht das negative Bild aus dem Kopf des Pferdes herausbekommen, sondern eher bestätigt. Deshalb war die Hilfe meiner Tochter an diesem Nachmittag sehr wertvoll.
Sicherlich ist Guy von nun ab nicht vollständig geheilt; ab und zu wird das negative Bild in seinem Kopf, das wohl bei der Ausleih-Aktion vor einigen Monaten entstanden sein muß, vielleicht noch durchbrechen. Aber es wird weiter besser werden, wenn ich dann die Gradwanderung schaffe, ihn ohne zuviel Druck zum Weitergehen bzw. Nicht-Stehenbleiben zu bewegen, auf der anderen Seite aber in einer solchen Situation auch nicht aufgebe. Vielleicht wird Guy ja bald wieder so sein wie früher...
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