Donnerstag, 30. April 2020

Nun heißt er offiziell Theodor

Wir waren heute in Neustadt/Dosse, um die Eintragungen im Pferdepaß vornehmen zu lassen: Besitzerwechsel, Mitbesitzer und Namensänderung. Bei der Gelegenheit habe ich mir von Freunden das Gestüt mit seinen Trainingsanlagen zeigen lassen. Ich hatte also eine persönliche Führung. :-) 

Nachmittags war ich dann mit Theo wieder laufen und grasen. Weil sich im Wind alles bewegte, war der Theo heute anfangs etwas aufgeregter.

Während der vergangenen Tage haben wir auch schon vorsichtig das Anbinden mit ihm geübt. Einen Knoten machen wir natürlich noch nicht, aber Theo ist bis jetzt immer stehengeblieben.
Auch mit den Hufen komme ich nach und nach vorwärts.

Die Op-Wunde ist nur leicht angeschwollen. Die ersten Tage nach der Op. hatte er noch Schmerzen, ließ sich aber durch Beschäftigung davon ablenken. Schmerzmittel mußte ich bisher nicht geben.

Als ich heute in Neustadt war, hat der Tierarzt angerufen und sich nach Theo's Befinden erkundigt!

Sonntag, 26. April 2020

Jetzt habe ich keinen Hengst mehr...

... denn heute war Theodors Kastration und nun ist er Wallach.
Wir haben uns das genau überlegt: Hengste haben meist kein schönes Leben. Sie dürfen nicht mit in der Herde laufen. Durch die Isolation bilden viele von ihnen Verhaltensstörungen aus, da ihr Grundbedürfnis nach Kontakt zu Artgenossen dauerhaft nicht befriedigt wird. Ein solches Leben wollten wir Theo nicht zumuten. Deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen.

Ich war bei der Op dabei und habe seine Beine in der richtigen Stellung gehalten. Es ging recht schnell, und das war gut so, denn die Narkose hat nur 20 Minuten gehalten. Als der Tierarzt nach der Op die an den Beinen befestigten Riemen löste, war Theo schon am Aufwachen. Danach bin ich noch gut eine Stunde bei ihm geblieben, weil er solange noch nichts fressen durfte.

Heute Nachmittag habe ich nochmal nach ihm gesehen, habe ihm im Eimer Möhren und Äpfel gegeben, bin vorsichtig mit ihm gelaufen. Und er hat für die nächsten Tage einen neuen, eigenen Paddock bekommen. Von dort kann ich problemlos herunterführen.

Er soll die nächsten 6 Tage jeweils 1 Stunde laufen, damit die Wunde nicht anschwillt. Deshalb habe ich die Woche Urlaub genommen, um genügend Zeit und Ruhe für ihn zu haben.

Freitag, 24. April 2020

Friede - Freude - Eierkuchen

Nachdem ich vorgestern mit Theo ins Freitraining wechseln mußte, um die Rangfrage zu klären, war heute wieder Frieden und Freude zwischen uns (Eierkuchen hatten wir nicht dabei, klingt aber im Titel so gut). Moni und ich sind schon vormittags hingefahren. Da war es auch noch windstill. Beste Voraussetzungen!

Zuerst haben wir ihn geputzt. Ich habe mich intensiv um seine Beine und Hufe gekümmert und den Fesselbehang ein wenig beschnitten. Bei den Hinterhufen habe ich einen Gang zurückgeschaltet, weil er vorgestern ausgeschlagen hatte, nachdem er mit der Balance Schwierigkeiten bekommen hatte (daher war dann das Freitraining nötig). Deshalb habe ich die Zeit, die ich jetzt die Hinterhufe oben halte, nochmal sehr verkürzt. Nach und nach werde ich die Zeit - diesmal behutsamer - wieder verlängern.

Moni hat mit Theo zusammen Kegel aufgebaut und ist dann mit ihm Slalom gegangen. Wie man auf den Fotos sieht, haben sie sehr ernsthaft gearbeitet. Pferdeausbildung ist schließlich auch kein Spaß! (Oder doch?) Mich hat er heute nur angegähnt. Vielleicht habe ich ihn gelangweilt...

Dienstag, 21. April 2020

Ein Schritt zurück

Vor zwei Tagen hat sich Theodor auf dem Paddock der anderen Pferde vor Panik losgerissen. Diese "Bewältigungsstrategie" hat er in seinem Vorleben gelernt: Fühle ich mich überfordert, reiße ich mich los. Seitdem ist unser Verhältnis nicht mehr genauso wie vorher. Das merke ich ihm an. Er merkt es mir an. Das müssen wir wieder in Ordnung bringen. Wir müssen also wieder einen kleinen Schritt zurückgehen, denn ich möchte, daß unser Vertrauen zueinander wieder so wie vorher wird. Deshalb habe ich heute besonderen Wert auf vertraute Dinge wie Führübungen und Weichen gelegt. Rückwärtsrichten auf "Pscht!" ging heute völlig ohne Berührung. Sehr gut! Beim Rückwärtsrichten mit Berührung ohne Geräusch habe ich allerdings ein wenig Widerwillen gespürt. Daher bin ich heute in ruhiges Longieren am Seil übergegangen. Das hat sehr gut funktioniert. Deshalb habe ich Theo gelobt, mit einem selbstgebackenen Leckerli belohnt und ihn in den Feierabend entlassen.

Mir ist schon wichtig, daß Theodor lernt, daß ich ihn nach Belieben ohne Kraftaufwand bewegen kann. Schon mal damit die Rangordnung zu meinen Gunsten geklärt wird. Deshalb achte ich auf solche Kleinigkeiten wie Widerwillen beim Rückwärtsrichten, damit sich daraus nicht noch mehr entwickelt, wie z.B. Verweigerung.

Nun muß ich uns einen Plan machen, was wir gegen das Losreißen tun können.

Freitag, 17. April 2020

Die Welt draußen

Heute waren wir zum ersten Mal mit Theo draußen.

Bisher hatte sich alles auf seinem Paddock abgespielt. Um diesen zu verlassen, muß man über einen anderen Paddock laufen, dessen Pferde Theodor gejagt hatten beim Versuch, ihn in die Herde zu integrieren.

Deshalb ist Theo dort zuerst vor Angst herumgesprungen, hat sich dann aber schnell beruhigt, als er sah, daß ich die anderen Pferde wegschicken kann. Monika hat mir die Durchgänge auf- und wieder zugemacht. So haben wir ihn zum ersten Mal am Anbindeplatz geputzt. Das Auskratzen der Hufe hat ihn heute als etwas Bekanntes am unbekannten Ort beruhigt. Richtig angebunden hatten wir ihn heute noch nicht, denn auch das kennt er noch nicht. Ich habe das Seil einmal um den Balken gelegt und ab und zu festgehalten.

Dann sind wir nach draußen auf die Wiese gegangen. Die Straße in der Nähe hat ihm dabei ordentlich Angst gemacht. So hat sich das Führtraining der vergangenen Tage auf seinem Paddock wirklich bezahlt gemacht, denn er hat sich an die vertrauten Übungen erinnert, sich beruhigt und alles gut mitgemacht.

Prima, wenn man zu zweit mit dem Pferd arbeiten kann und sich gegenseitig so gut ergänzt. Das war ein schöner Erfolg heute für uns drei.

Sonntag, 12. April 2020

Fortschritte

Ich habe Theo heute wieder freistehend geputzt. Also darf ich mich auch nicht beklagen, daß er sich gleich danach genüßlich gewälzt hat. Dafür mußte er dann meinen Kegel auf der Kruppe tragen.

Wir sind heute Achten um zwei Kegel gegangen und haben Rückwärtsgehen auf "Pscht!" weitergeübt. Das kann Theodor jetzt schon recht gut, obwohl ich erst vor zwei Tagen angefangen habe, das Geräusch "Pscht!" zu konditionieren. Danach habe ich ihn mit den Kegeln überall berührt und sie kurzzeitig über seine Ohren gestülpt. Es hat ihn nicht einmal gestört, als der Kegel von seinem Rücken herunterfiel, als er loslief.

Mit den Hinterhufen haben wir noch Arbeit vor uns. Ich konnte sie zwar wieder ein paar Sekunden ruhig oben halten, aber nicht länger als gestern. Allerdings kam er mir dabei noch weniger aufgeregt vor.
Die Vorderhufe dagegen kann ich inzwischen schon ganz normal säubern.

Also es geht vorwärts mit uns. Und es war heute wieder eine wunderschöne Zeit mit Theodor.

Sonntag, 5. April 2020

Herrliche Ruhe

Heute waren wir recht spät am Nachmittag bei Theo. Dafür waren wir die einzigen beiden Menschen auf dem Hof. Herrlich ruhig...

Moni hat ihn geputzt und wir haben Führen, Rückwärtsrichten und Hufegeben weitergeübt. Unser Wort "Prima!" haben wir weiter konditioniert und schon als Lob ohne Leckerli eingesetzt. Damit hatte ich gestern begonnen: Erst etwas Gelungenes mit "Prima!" gelobt, eine Sekunde später ein Leckerli reingesteckt, sozusagen als Erklärung, was das Wort bedeutet. Nun haben wir ein Wort, das Theo wirklich als Lob empfindet.

Aber auch für Albernheiten war Zeit und Raum.

Samstag, 4. April 2020

Theodor

Seit ein paar Tagen haben wir - meine Tochter Monika und ich - ein eigenes Pferd. Er hatte keinen Namen und das konnte nicht so bleiben. Deshalb haben wir ihn Theodor (bedeutet: Geschenk Gottes) genannt. Theo ist knapp zwei Jahre alt, Tinker, noch Hengst und kann gar nichts. Das werden wir mit der Zeit ändern.

Seit wir ihn haben, war ich jeden Tag bei ihm. Inzwischen kommt er auf uns zu. Wir haben schon viel mit ihm geübt: Berühren, Putzen, Führen, Weichen, Hufe anfassen und aufnehmen und ein wenig Longieren.

Nun können wir das, was wir bei den anderen Pferden gelernt haben, für Theodor anwenden. Er ist das erste Pferd, das wir selbst ausbilden. Von Anfang an.