Montag, 5. April 2010

Leitmensch

Auch dies ist im letzten Urlaub passiert:

In Ikarus' Stall kennen mich auch andere Pferde. Nicht nur er. Deshalb wundere ich mich normalerweise nicht, wenn ich bei einem Besuch auf der Weide auch von einigen anderen Pferden begrüßt werde.
An einem Tag wollte ich auf der Weide - unbeachtet von den Pferden - ein paar Fotos für meine Webseite machen. Als ich dorthin kam, wurde der Ausgang von der Leitstute und ihrer Tochter bewacht. Beides Kaltblutstuten. Um vorbei zu kommen, mußte ich die beiden vom Eingang vertreiben. Das gefiel Thamy, der Leitstute gar nicht. Also beeilte sie sich, einen Sicherheitsabstand von ungefähr zehn Metern zu mir zu erreichen, um dann von dort ganz mutig in meine Richtung mit ihrem Hinterhuf auszuschlagen. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Deshalb rannte ich grinsend und mit kreisendem Seil ein kleines Stück hinter ihr her, worauf sie ihren derzeitigen Aufenthaltsort zügig auf die andere Seite der Weide verlegte.
Dies beobachteten natürlich die übrigen Pferde. Bedeutsam sahen sie sich an: "Der kann sogar die Leitstute von ihrem Platz vertreiben!", sagten sie sich vermutlich. Kurze Zeit später war ich von allen anderen Pferden umringt.
Ich habe an diesem Tag kein einziges Foto machen können, denn ich war keinen Moment unbeachtet...

Dienstag, 2. März 2010

Die läßt sich nicht anfassen!

Ich mache gerade wieder mal Urlaub bei Ikarus, meinem "Patenpferd". Gestern nachmittag habe ich alle Pferde im Stall grob geputzt, weil im Moment keine Saison ist, und die Pferde deshalb nicht geritten werden. Über eine Haflinger-Stute wurde mir vom Angestellten dazu gesagt: "Die lasse lieber sein! Die läßt sich nicht anfasssen und schlägt manchmal aus."

Abends, als niemand mehr im Stall war, bin ich zu ihr gegangen: Ich bin in ihre Box hineingegangen, habe mich gleich so gedreht, daß sie mich eher von der Seite sehen konnte ("Ich komme mit freundlichen Absichten."), und habe meine linke Hand in ihre Richtung ausgestreckt (Begrüßung; damit sie mich erst beschnuppern konnte). Ungefähr eine Minute Geduld brauchte ich, dann kam sie langsam näher und beschnupperte meine Hand. Als sie damit fertig war, streichelte ich sie vorsichtig am Maul und an der Stirn. Dann stellte ich mich langsam neben sie mit der gleichen Blickrichtung wie sie (Freundschaftsangebot). Nun konnte ich sie streicheln und schließlich putzen.

Pferdesprache funktioniert wirklich!

Das Gute ist: Ich bin hier im Urlaub und habe Zeit. Ich muß hier nicht meine Arbeit täglich möglichst schnell erledigen. Deshalb kann ich mir für so etwas Zeit nehmen und habe naturgemäß mehr Geduld.