Samstag, 17. Oktober 2015

Auch das gehört wohl dazu...

Mein Pferd Guy gibt es nicht mehr! Das ist unglaublich hart! Dabei mußte ich die Entscheidung nicht einmal selbst treffen.

Die Tage, an denen sein Asthma so schlimm war, daß er schon im Stehen nach Luft rang, waren häufiger geworden. In seinen letzten Wochen ließ er nur noch mich an sich heran. Niemanden anderes mehr. Der Schmied konnte ihn letztes Mal nicht ausschneiden, weil ich nicht dabei war.

Der Bauer, dem das Pferd ja gehörte, wollte sich das nicht mehr länger mit ansehen. Er redete vorher sogar mit mir und versuchte, mir klar zu machen, daß ich das Pferd doch eigentlich nur noch pflegte. Das Medikament, das er wöchentlich von mir bekam, hatte schon zu wirken aufgehört.

Aber selber versucht man wohl, sich die Situation "schön zu denken". Nicht umsonst sagt man: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Und das stimmt - ich hoffte bis zum Schluß, daß es Guy wieder besser gehen würde. Wider aller Vernunft.

Nun ist Guy nicht mehr da und ich muß ohne ihn auskommen. Das ist gar nicht leicht. Offenbar waren wir uns schon sehr nahe gekommen. Ich hätte früher nicht gedacht, daß soetwas überhaupt möglich ist.

Guy hat mir viel über Pferde beigebracht. Er war ein sehr guter Lehrer. Dafür bin ich ihm sehr dankbar und habe ihn das auch immer spüren lassen.
Über 5 Jahre lang konnten wir zusammen spazieren gehen, reiten oder uns mit Bodenspielen beschäftigen. Im Umgang miteinander haben wir uns gegenseitig vervollkommnet. Wir haben uns immer mit Respekt behandelt. Er mich und ich ihn.

Das Zusammensein mit Guy war immer etwas Besonderes und Wertvolles. Ich werde ihn für immer in guter Erinnerung behalten.